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    15.04.2025

    ISO 14001: zertifizierte Nachhaltigkeit

    ISO 14001_zertifizierte Nachhaltigkeit

    Inhaltsverzeichnis

    TA informiert: Alles, was Sie über die ISO 14001 wissen sollten und darüber, warum Umwelt-Management-Systeme längst kein „Nice-to-have“ mehr sind. 

    ISO 14001: eine Zertifizierung, über die sich nicht nur die Umwelt freut

    ISO 14001? Umweltmanagement für nachhaltiges Wirtschaften? Brauchen wir so was? Umweltschutz ist gerade nicht (mehr) das meistdiskutierte Thema in der Öffentlichkeit, also müssen wir als Unternehmen uns auch nicht weiter damit beschäftigen. Wer so denkt und danach handelt, hat tatsächlich etwas Entscheidendes nicht verstanden: Hier geht es nicht um einen kurzfristigen gesellschaftlichen Trend, dem Unternehmen aus Marketinggründen eine Zeit lang folgen können, um sich dann wieder abzuwenden. Nachhaltigkeit ist eine ökonomische Notwendigkeit, um in Zukunft weiter bestehen zu können.

    Immer knapper werdende natürliche Ressourcen bei ungebrochen steigender weltweiter Nachfrage, die verstärkt spürbaren Folgen des Klimawandels und eine ganze Reihe wirtschaftlicher und sozialer Krisen beeinträchtigen die komplexen, global vernetzten Fertigungs- und Lieferketten. Parallel wurden in den letzten Jahren auch die gesetzlichen Vorgaben bezüglich Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf nationaler und internationaler Ebene zunehmend verschärft. In der öffentlichen Wahrnehmung etwa seitens von Kunden sowie Endverbraucherinnen und Endverbrauchern hat das Thema – allen Schwankungen der Aufmerksamkeit zum Trotz – einen weit höheren Stellenwert als noch um die Jahrtausendwende. Es geht dabei nicht zuletzt um Vertrauen und um die Glaubwürdigkeit von Herstellern und ihren Marken.

    Neue Lösungen müssen gefunden werden, denn ein „Weiter so“ im Stile des letzten, ressourcenhungrigen Jahrhunderts funktioniert schon heute in vielen Bereichen nicht mehr. Tatsächlich existieren auch bereits zahlreiche Ansätze, die Umweltbewusstsein, Klimaschutz sowie ökologische und soziale Verantwortung mit einem gewinnorientierten Wirtschaften in Einklang bringen können – nur fehlt in vielen Unternehmen das Wissen darüber, welche Optionen es gibt und wie diese sich am besten in die eigenen Strukturen implementieren lassen. Höchste Zeit, sich mit dem Thema Umweltmanagement zu beschäftigen! Am besten mit einem systematischen Ansatz. Und genau den bietet die internationale Norm ISO 14001. Oder, wie sie in Deutschland vollständig heißt: DIN EN ISO 14001.

    Doch was genau verbirgt sich dahinter? Bei TA Triumph-Adler setzen wir seit Jahren auf ein zertifiziertes Managementsystem, das – neben einigen anderen anerkannten Normen – auch die Vorgaben der ISO 14001 erfüllt oder sogar übertrifft. Basierend auch auf unserer eigenen Erfahrung auf diesem Gebiet, möchten wir Ihnen in diesem Artikel ein paar grundsätzliche Informationen zur ISO 14001 und ihrer Bedeutung liefern.

    Wenn Sie noch mehr Details über die Nachhaltigkeit unserer Produkte und Dienstleistungen im Einzelnen und die Philosophie hinter unserem Umweltmanagement erfahren wollen, laden Sie sich doch unsere kostenlose aktuelle Umweltbroschüre herunter: 

    Erfolgreiches Umweltmanagement im Unternehmen mit der ISO 14001: So geht’s 

    Im Folgenden erklären wir Ihnen,  
    • worum es bei der ISO-14001-Norm genau geht und wie sie strukturiert ist.  
    • welche konkreten Vorteile Ihnen ein zertifiziertes Umwelt-Management-System bringt. 
    • welche Voraussetzungen Sie als Unternehmen erfüllen müssen, um eine Zertifizierung zu erhalten. 
    • wie der Zertifizierungsprozess abläuft. 
    • was die ISO 14001 mit anderen Normen für Managementsysteme gemeinsam hat und wie Sie sich Synergieeffekte zunutze machen können. 
    Dabei gehen wir selbst mit (hoffentlich!) gutem Beispiel voran und zeigen Ihnen, wie wir die Anforderungen der ISO 14001 mit unseren Produkten und Services tagtäglich umsetzen.

    Kostprobe zum Weiterlesen: So hilft die Digitalisierung – auch mit der Produktpalette von TA- Triumph-Adler – im Kampf gegen den Klimawandel.

    ISO 14001: der Standard für das Umweltmanagement im Unternehmen

    Die ISO 14001 wurde erstmals 1996 durch die International Organisation for Standardization (ISO) veröffentlicht und bildet eine weltweit anerkannte Grundlage für den Aufbau und die Anwendung von Umwelt-Management-Systemen in Unternehmen und Organisationen aller Branchen und Größen. Ein zentraler Aspekt der Norm ist der Fokus auf eine fortlaufende Verbesserung der Umweltleistung und des zugrunde liegenden Umwelt-Management-Systems. Die Norm legt Anforderungen fest, anhand derer sich Unternehmen und Organisationen ihre Bemühungen für ein Umweltmanagement von unabhängigen Stellen zertifizieren lassen können. In Deutschland sind dies zum Beispiel der TÜV oder die DEKRA. Aber auch internationale Prüfanbieter ermöglichen eine Zertifizierung gemäß ISO 14001. So haben wir uns bei TA Triumph-Adler etwa für das renommierte British Asessment Bureau (BAB) als Partner entschieden.

    ISO-14001-Zertifizierung: dieselbe Norm, individuell umgesetzt

    Das übergeordnete Ziel eines ISO-14001-Zertifikats ist es immer, den Umweltschutz insgesamt zu fördern, schädliche Umweltauswirkungen und Prozesse wie beispielsweise die Verschmutzung von Luft und Wasser oder den Verlust der Biodiversität zu reduzieren oder – soweit möglich – ganz zu eliminieren und zuvor selbst formulierte Umweltziele erfolgreich umzusetzen – im Einklang mit wirtschaftlichen, sozialen und politischen Erfordernissen. Die ISO 14001 bildet dabei den einzigen zertifizierbaren Standard innerhalb der mittlerweile stark gewachsenen Zahl von Normen in den Bereichen unternehmerischer Umweltschutz und Umweltmanagement.

    Wichtig zu wissen: Die ISO 14001 ist kein Gesetzestext. Sie definiert keine absoluten, verpflichtenden Anforderungen an Umweltleistungen für alle, die sich zertifizieren lassen möchten. Zwei Unternehmen, die in derselben Branche tätig sind, von denen jedoch eines ein Konzern und das andere ein kleiner Familienbetrieb mit wenigen Beschäftigten ist, werden wahrscheinlich sehr unterschiedliche Wege gehen, um ihre Umweltziele zu erreichen. Dennoch können beide die Anforderungen für eine ISO-14001-Zertifizierung voll erfüllen.

    ISO 14001: Wo geht die Reise hin?

    Auch ISO-Normen sind nicht „in Stein gemeißelt“, sondern werden über die Zeit immer wieder überarbeitet und an neuere Entwicklungen angepasst.

    In der Vergangenheit wurde die ISO 14001 bereits mehrfach einer Revision unterzogen, unter anderem ging es um eine verbesserte Kompatibilität mit anderen ISO-Normen und die generelle Nutzerfreundlichkeit. Die aktuell gültige Version wurde 2015 veröffentlicht und brachte unter anderem  
    • einen verstärkten Fokus auf Umweltmaßnahmen, die den gesamten Produktlebenszyklus abdecken 
    • sowie auf die Verantwortung von Management und Geschäftsleitung für das Erreichen von Umweltzielen 
    mit sich. Aktuell ist gerade wieder eine Revision der ISO 14001 in der Bearbeitungsphase, deren Erscheinen noch für 2025 geplant ist. Expertinnen und Experten erwarten vertiefte Anforderungen zu Themenkomplexen wie Klimaschutz und nachhaltige Lieferketten sowie zu sozialen Aspekten der Nachhaltigkeit. 
    Zudem wird davon ausgegangen, dass die nächste Version der ISO 14001 vollständig nach der sogenannten „Harmonized Structure“ aufgebaut sein wird. Dieses Konzept – früher auch als „High-Level Structure“ bekannt – soll nach einem Beschluss der ISO künftig für alle Managementsystem-Normen Anwendung finden und durch eine einheitliche Gliederung und Terminologie den Weg zu einem integrierten Managementsystem für diverse Bereiche im Unternehmen vereinfachen. Zudem sollen so die Verständlichkeit und Anwendbarkeit der – mitunter als überkomplex wahrgenommenen – ISO-Normen insgesamt erhöht werden. Wir werden im Verlauf dieses Beitrags noch genauer auf das Prinzip der Harmonized Structure eingehen!

    Wozu braucht mein Unternehmen ein Umwelt-Management-System?

    Die simple – und ganz und gar ökonomische – Antwort: Weil es nur Vorteile bringt. Egal ob Handwerksbetrieb oder Pflegedienstleister, Büromaschinenhersteller oder Softwareanbieter, Mittelständler oder Großkonzern – von einer ISO-14001-Zertifizierung profitiert jedes Unternehmen in vielfacher Hinsicht. Den Faktor Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei Kunden und Partnern haben wir bereits angesprochen. Doch die ISO-14001-Zertifizierung sollte nicht auf ihre – zweifelsohne starke – Wirkung als Marketinginstrument reduziert werden. Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind epochale Themen, die uns alle angehen. In einer wachsenden Zahl von Bereichen, insbesondere in der Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen, ist eine gültige Zertifizierung inzwischen sogar Voraussetzung, um etwa an Wettbewerben oder Ausschreibungen teilnehmen zu können. Größere Unternehmen, die bereits ein etabliertes Umweltmanagement haben, stellen verstärkt Anforderungen an ihre Lieferanten und Geschäftspartner in der Lieferkette. Mittelfristig wird es in Sachen Umweltmanagement für alle nicht mehr um die Frage des „Ob“, sondern nur noch des „Wie“ gehen.

    Umweltmanagement nach ISO 14001: die wichtigsten Vorteile 
    • Die systematische Koordination Ihrer Umweltaktivitäten sorgt für ein effizienteres Vorgehen und bessere Ergebnisse bei weniger Aufwand als für Einzelmaßnahmen. 
    • Klar definierte Umweltziele sorgen für eine verbesserte Umweltleistung und mindern etwa den CO2-Abdruck Ihres Unternehmens in seiner Gesamtheit. 
    • Nachhaltigere Prozesse führen zu nachhaltigeren Produkten und Dienstleistungen, zum Beispiel wenn durch Digitalisierung Emissionen reduziert werden können 
    • Nachhaltige Produktion durch Abfallminimierung und Vermeidung von Schadstoffen  
    • Kosteneinsparungen: Durch den optimierten Einsatz von Ressourcen lassen sich Energie- und Materialkosten teils erheblich senken, beispielsweise beim Drucken.    
    • Mehr Rechtssicherheit: Die Einhaltung bestehender – und zukünftiger – gesetzlicher Vorgaben wird erleichtert und Haftungsrisiken werden kalkulierbarer gemacht. 
    • Wettbewerbsvorteile: Wo immer Nachhaltigkeit auch als Entscheidungskriterium für Auftragsvergaben eine Rolle spielt, sind Sie dank Zertifikat im Vorteil gegenüber Mitbewerbern. 
    • Imagegewinn: Eine Zertifizierung stärkt das Vertrauen Ihrer Kunden und Investoren.  
    • Internationale Anerkennung: Mit der ISO 14001 gewinnen Sie Vertrauen bei Partnern und Institutionen in aller Welt.  
    • Risikominimierung: Umweltaspekte, die sich negativ auswirken können, werden frühzeitig erkannt und Fehlerquellen in den Prozessen beseitigt 
    • Motivation: Ihre Beschäftigten werden für die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit sensibilisiert und können ihre eigene Wirkmächtigkeit in diesem Bereich erfahren 
    • Fortschritt: Durch das Prinzip der laufenden Optimierung im Umwelt-Management-System verbessert sich auch Ihre Umweltleistung kontinuierlich. 

    Aufbau der ISO 14001: der PDCA-Zyklus

    Die Anforderungen der ISO 14001 orientieren sich an einem bewährten Verfahren zum Betrieb von Managementsystemen, das auch in anderen ISO-Normen zum Einsatz kommt: dem PDCA-Zyklus. Das Kürzel steht für Plan-Do-Check-Act und bezeichnet den schon mehrfach erwähnten fortlaufenden Verbesserungsprozess, dem das Umweltmanagement, ähnlich wie zum Beispiel die Informationssicherheit (ISO 27001) oder das Qualitätsmanagement (ISO 9001), grundsätzlich unterliegt. 

    Ein PDCA-Zyklus umfasst stets vier Phasen: 

    • Plan (Planungsphase) 
    Zunächst werden die unternehmerische Umweltpolitik, die angestrebten längerfristigen Umweltziele und alle dafür relevanten Prozesse und Ressourcen festgelegt. Ein Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen für das Erreichen der Ziele wird formuliert.  
    • Do (Umsetzungsphase) 
    In dieser Phase werden die geplanten Verfahren und Maßnahmen in die Praxis umgesetzt. Dazu kann beispielsweise die Einführung umweltfreundlicherer Technologien und Materialien gehören, aber auch eine kontinuierliche Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Entwicklung ganz neuer Verfahren oder Umweltauflagen im Betrieb und Kontrollmechanismen für ihre Einhaltung. 
    • Check (Überprüfungsphase) 
    Alle Aspekte des Umweltmanagements werden permanent beobachtet, dokumentiert und regelmäßig auf ihre Wirksamkeit überprüft – intern durch die verantwortliche Unternehmensleitung, aber auch durch externe Audits, etwa vom Zertifizierungspartner. Die gewonnenen Daten werden analysiert, um eventuelle Schwachstellen im Umwelt-Management-System frühzeitig erkennen zu können. 
    • Act (Handlungs- und Verbesserungsphase) 
    Die Ergebnisse der Überprüfungsphase werden verwendet, um Optimierungen vorzunehmen und erkannte Mängel zu beseitigen. Dies kann von kleinen Korrekturen an bestehenden Prozessen bis hin zur Formulierung ganz neuer Umweltziele reichen. 

    Synergieeffekte bei Managementsystemen finden und nutzen

    IT, Energie und Co. – da gibt’s doch auch was von der ISO? Wer sich in der Vergangenheit bereits mit Managementsystemen im Unternehmen beschäftigt hat, wird es längst bemerkt haben: Zwischen der ISO 14001 und anderen bekannten Managementnormen wie etwa der ISO 9001 für Qualitätsmanagement oder der ISO 50001 für Energiemanagement bestehen zahlreiche Ähnlichkeiten.

    Wer über eine Zertifizierung für das Umweltmanagement hinausdenkt und weitere Bereiche einbezieht, kann von erheblichen Synergieeffekten profitieren. Unternehmen, die bereits über eine ISO-Zertifizierung verfügen, können viele ihrer dafür entwickelten Prozesse nutzen und so den Aufwand für einen weiteren Zertifizierungsprozess reduzieren. 

    Synergien ergeben sich unter anderem aus folgenden Aspekten:  

    • Möglichkeit einer gemeinsamen Dokumentation: Statt für jede Norm komplett neue Unterlagen anzulegen, lassen sich überlappende Prozesse und Maßnahmen in einer gemeinsamen Dokumentation abbilden. Nur normspezifische Aspekte müssen gesondert dargestellt werden. 
    • Weniger Auditaufwand: Sprechen Sie mit Ihrem Zertifizierer: Oft werden heute auch kombinierte Audits für mehrere Normen angeboten. 
    • Verbessertes Risikomanagement: Durch die Verknüpfung verwandter Bereiche wie zum Beispiel Umwelt-, Qualitäts- und Energiemanagement lässt sich ein umfassendes Managementsystem für das gesamte Unternehmen etablieren. Das senkt die Gefahr übersehener Risiken und beseitigt unerwünschte Redundanzen. 
    • Stärkere Compliance: Die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wird erleichtert, wo immer sich die Anforderungen überlappen. 
    • Höhere Glaubwürdigkeit: Unternehmen, die mehrere ISO-Zertifizierungen vorweisen können, unterstreichen, wie ernst es ihnen mit ihrem Engagement für Nachhaltigkeit und Qualität ist. 
    Auch bei TA Triumph-Adler haben wir uns für eine kombinierte Zertifizierung entschieden und integrieren in unserem Arbeitsalltag neben der ISO 14001 auch die Vorgaben der ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und der ISO 27001 (Informationssicherheit). Eine solche umfassende Lösung wird auch als „Integriertes Managementsystem“ bezeichnet.

     Mehr Beispiele für unser Umweltmanagement:  
     
    So haben wir unsere Verpackungen optimiert. 
     
    Toner-Kartuschen: Wie man einem Wegwerfprodukt Kreislaufwirtschaft beibringt. 
     

    Exkurs: 

    Ein System, sie alle zu finden:  
    das Konzept der Harmonized Structure

    Ein weiterer wichtiger Grund für die teils frappierende Ähnlichkeit – und damit sinnvolle Vereinbarkeit – vieler ISO-Normen ist ihre konzeptionelle Basis: die Harmonized Structure (HS).

    Dieses früher als High Level Structure (HLS) bezeichnete Konzept dient als allgemeiner Leitfaden für die Entwicklung von Managementsystemen, mit dem Zweck, sie so weit wie möglich vereinheitlicht beschreiben und darstellen zu können. Durch einen möglichst hohen Anteil an gemeinsamen Grundanforderungen sollen Synergien zwischen verschiedenen Systemen innerhalb eines Unternehmens erkannt und für die Umsetzung in einem integrierten Managementsystem, das möglichst viele Bereiche umfasst, genutzt werden. Dieses einheitliche Managementsystem soll dabei möglichst schlank und effizient bleiben, gleichzeitig aber die Anforderungen verschiedener ISO-Normen abdecken. Grundsätzlich soll die Harmonized Structure bei allen künftigen Revisionen bestehender ISO-Normen angewendet werden. Zu den bekanntesten Normen, die bereits vollständig an das neue Konzept angepasst wurden, gehören die Norm für Compliance Management (ISO 37301) und die Norm für Informations-Sicherheits-Management (ISO 27001). Die Norm ISO 14001 wird wahrscheinlich in Kürze folgen. 
    Der Aufbau der Harmonized Structure
    Die Harmonized Structure betont stark die Verantwortung der Führungsebene und den Kontext der jeweiligen Organisation bzw. des Unternehmens. Grundsätzlich wird jede Norm in zehn Kapiteln beschrieben: 

    Die ersten drei Kapitel stehen für sich und enthalten alle Definitionen und Begriffserklärungen, die im Folgenden für die jeweilige Norm von Bedeutung sind. Außerdem werden die zentralen Ziele – etwa: Verbessern der eigenen Umweltleistung – formuliert. Alle weiteren Kapitel orientieren sich am eben beschriebenen PDCA-Zyklus und sind in der unten stehenden Infografik noch mal im Einzelnen aufgeführt. Dabei decken Kapitel 4 bis 6 die Planungsphase ab; Kapitel 7 und 8 stehen für die Umsetzungsphase. Die beiden letzten Kapitel widmen sich der Überprüfung bzw. der Verbesserung des Managementsystems.

    Checkliste ISO 14001: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?

    Zusammengefasst nennen wir Ihnen hier noch einmal die wichtigsten Voraussetzungen, die Sie mit Ihrem Unternehmen erfüllen sollten, um eine Zertifizierung gemäß ISO 14001 zu erhalten bzw. auffrischen zu lassen: 
    • Eine schriftlich festgehaltene und von der Unternehmensführung an alle Beschäftigten kommunizierte Umweltpolitik, die verpflichtende Maßnahmen zum Umweltschutz und zur fortlaufenden Verbesserung der Umweltleistung enthält 
    • Sämtliche Abläufe, Produkte und Dienstleistungen, die mit dem Unternehmen in Verbindung stehen, wurden hinsichtlich ihrer Umweltaspekte eingeordnet und mit konkreten Maßnahmen verknüpft. 
    • Mittel- und langfristige Umweltziele wurden benannt und Wege zu ihrem Erreichen in einem Aktionsplan festgeschrieben. 
    • Ein funktionsfähiges Umwelt-Management-System wird eingeführt und laufend optimiert. 
    • Fortwährendes Monitoring zur Dokumentation und Überprüfung aller Maßnahmen im Umweltmanagement 
    • Durchführung von regelmäßigen internen Audits zur Überprüfung und Verbesserung des Systems nach einem dokumentierten Prüfverfahren 

    Schritt für Schritt:  
    So läuft die ISO-14001-Zertifizierung ab 

    Ein Zertifizierungsprozess nach ISO 14001 läuft typischerweise in mehreren Phasen ab. Sollten Sie bereits Erfahrung mit der Einführung von anderen Managementsystemen, zum Beispiel nach ISO 9001, haben, dann wird Ihnen dabei vieles bekannt vorkommen. 
    1. Ist-Zustand ermitteln und Vorbereitungen treffen 
      Zunächst sollten Sie sich generell mit den Inhalten der Norm vertraut machen. Ermitteln Sie anschließend, welche Umweltaspekte im Kontext Ihres Unternehmens relevant sind. Dazu gehören wahrscheinlich unter anderem der Energieverbrauch, das Abfallmanagement, die Emissionen und der Umgang mit Ressourcen im Allgemeinen. 
    2. Planung und Entwicklung eines Umwelt-Management-Systems 
      Die Bestandaufnahme dient als Ausgangsbasis für das zu entwickelnde Umwelt-Management-System. Geplant werden im Anschluss unter anderem: 
    • Umweltziele und -leitlinien 
    • Festlegen von Verantwortlichkeiten 
    • Verfahren zum Erhöhen der Umweltleistung und Methoden zu ihrer Kontrolle 
    • Maßnahmen zum Erreichen der Ziele und der stetigen Verbesserung der Umweltleistung 
    • Verbindliche Regelungen, um gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen 

    Wir empfehlen, in dieser Phase unbedingt auf Expertenhilfe zu setzen! 

    1. Implementierung und interne Evaluation 
      Das neue Umwelt-Management-System wird eingeführt und – eventuell in mehreren Schritten – in den Unternehmensalltag integriert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden umfassend informiert und geschult, innerbetriebliche Abläufe angepasst und interne Audits durchgeführt, um die Wirksamkeit des Systems zu überprüfen. 
    2. Zertifizierungsaudit 
      Eine akkreditierte Zertifizierungsstelle checkt auf Herz und Nieren, ob Ihr Unternehmen alle Anforderungen der ISO 14001 erfüllt. Dafür werden zunächst alle Ihre Dokumente zum Umweltmanagement überprüft. Parallel finden erste Gespräche mit der Unternehmensführung und einzelnen Beschäftigten statt. Kernstück und Abschluss dieser Phase bildet das offizielle Zertifizierungsaudit der Prüfer in einem mehrtägigen Vor-Ort Termin. 
    3. Erhalt des Zertifikats und der Prozess der kontinuierlichen Verbesserung 
      Hat Ihr Unternehmen das Expertenaudit erfolgreich bestanden, erhalten Sie erstmalig Ihr ISO-14001-Zertifikat. Doch das ist nicht das Ende der Fahnenstange: Jährliche Prüfungen durch den Zertifizierer sollen sicherstellen, dass Ihr Umwelt-Management-System kontinuierlich weiterentwickelt wird. Nach Ablauf von drei Jahren muss das Zertifikat erneuert werden. 

    Fazit: ISO 14001 – eine Strategieentscheidung, die sich nachhaltig auszahlt

    Eine Zertifizierung nach ISO 14001 ist viel mehr als ein Beitrag zu mehr Umweltschutz und Umweltbewusstsein in der Wirtschaft. Unternehmen, die sich zertifizieren lassen, setzen damit ein Statement und erhalten nicht zuletzt auch eine solide Grundlage für den eigenen nachhaltigen Erfolg in der Zukunft. Neben dem „ökologischen Gewissen“ warten wirtschaftliche Einsparpotenziale, Wettbewerbsvorteile und mehr Sicherheit für Produktion und Prozesse auf sie.

    Unter Umständen ist auch eine Kombination mit weiteren Managementsystemen sinnvoll, da sich durch die fortschreitende Vereinheitlichung der Normen dank der Harmonized Structure sehr praktische Synergieeffekte ergeben. 

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