Junge Menschen haben einen immensen Vorteil: ihre Jugend. Viele Türen stehen offen, viele Weichen können noch umgelegt werden. Falsche Partner-, Stadt-, Berufs- oder Arbeitgeberwahl? Wird korrigiert. Etwas als gegeben hinnehmen, weitermachen wie bisher? Von wegen. Jugend ist Aufbruch, ist ein Reiben an den Verhältnissen. Das ist unbequem, aber gleichwohl notwendig.
Das gilt auch fürs Arbeitsumfeld. Jugendliches Ungestüm zeigt sich beispielsweise darin, Hierarchien und Prozesse in Frage zu stellen. Das fordert insbesondere die
Chefs heraus, die sich von – in ihren Augen oft unangebrachten – Forderungen und Wünschen attackiert sehen. Ihr Problem: Wenn sie abblocken, verlieren sie die Jugend. Sobald sie sich auf die Ideen der Jungen einlassen, gibt es Gegenwind von den Alten.
Die Alten waren auch mal jung, hatten Wünsche und Forderungen – und wurden abgebürstet. Nicht weil ihre Ideen schlechter waren, sondern weil sie selbst als austauschbar galten: „Da draußen stehen Hunderte, die deinen Job machen wollen.“ Warum also hören Unternehmen heute der Jugend zu? Weil sie müssen.