Wettbewerb und Spass dabei: Wie der Papiersparmonat dafür sorgt, dass alle Mitarbeiter zweimal nachdenken, bevor sie auf „Drucken“ klicken.
Die Welt wird digitaler, trotzdem steigt der Papierverbrauch. Allein in Deutschland verbraucht jeder Mensch mehr als 240 Kilo Papier pro Jahr. Gerade Unternehmen, Verwaltungen und andere Organisationen tun oftmals wenig dafür, diesen Durchschnittswert zu senken. Dabei können sie spielerisch die richtigen Impulse setzen, etwa mit einem Papiersparmonat.
„Die paar Seiten …“, denken sich viele Mitarbeiter, wenn es um das Ausdrucken von Dokumenten geht. Doch die paar Seiten summieren sich. Mahnende Worte ändern daran selten etwas. Der Papiersparmonat geht das Problem unterhaltsamer an und setzt auf Spass und Wettbewerb. Die Idee: Jede Abteilung bekommt für vier Wochen ein bestimmtes Kontingent an Papier. Wer am Ende des Monats anteilig am wenigsten Papier verbraucht hat, bekommt eine Anerkennung – und die sollte so attraktiv sein, dass sich alle richtig ins Zeug legen.
Es gibt noch einen zweiten Hebel, damit alle Abteilungen mitziehen: Nach Ablauf des Papiersparmonats wird jeder Abteilung die eingesparte Summe als Bonus überreicht. Vom Einsatz aller hängt es ab, ob dieses Geld für eine neue Kaffeemaschine reicht oder nur für ein paar (papierverschwendende) Coffees to go.
Einige „Tricks“, um den Papierverbrauch zu senken, sind offenkundig:
- Muss dieses Dokument, muss diese E-Mail wirklich ausgedruckt werden? Das ist die zentrale Frage. Ziel des Papiersparmonats ist es, diese Frage bei allen Mitarbeitern zu verankern – und zwar, bevor sie auf „Drucken“ klicken. Hier setzt der Bewusstseinswandel an und hier steckt auch das meiste Potenzial zum Papiersparen.
- Wer Dokumente doppelseitig ausdruckt, halbiert den Papierverbrauch.
- Wer vor dem Druck die Funktion „Seiten pro Blatt“ nutzt, kann zwei Seiten auf ein Blatt Papier drucken (wenn dabei die Lesbarkeit erhalten bleibt).
- Bei Ausdrucken aus dem Internet darauf achten, dass überflüssige Werbelinks, Fotos und Grafiken nicht mit ausgedruckt werden.
Natürlich gibt es viele weitere Möglichkeiten, den
Verbrauch an Papier zu reduzieren. Der Papiersparmonat kann daher auch genutzt werden, um Ideen und Vorschläge der Mitarbeiter zu sammeln und – beispielsweise im Intranet – zu veröffentlichen. Gerade wenn die Abteilungen im Papiersparen wetteifern, haben sie ausgesprochen offene Ohren für solche Tipps. Schliesslich profitieren sie ja selbst davon.
Der Erfolg der Aktion zeigt sich daran, dass der Papiersparmonat irgendwann überflüssig wird. Weil die Mitarbeiter zweimal nachdenken, bevor sie auf „Drucken“ klicken.