Es gibt zwei Berufe, bei denen ein wöchentlicher Arbeitseinsatz von „80 Stunden plus“ zum Jobprofil für Einsteiger gehört: Investmentbanker und Unternehmensberater. Zumindest war das bislang so. Jetzt erlebt Jens Plinke, Head of Employer Branding bei Deloitte Deutschland, „dass im Consultingbereich schon in Vorstellungsgesprächen nach einer Teilzeitstelle gefragt wird“.
Spannende Aufgaben im Beruf sind zwar, nun ja: spannend, aber sie sollen nicht verdrängen, was wirklich wichtig ist. Das ist die Familie, das sind die Freunde, das sind nicht zuletzt die eigenen Interessen. Das
Privatleben also. Wer junge Frauen im Alter von bis zu 25 Jahren fragt, wie lange sie wöchentlich gern arbeiten wollen, erfährt: maximal 28 Stunden. Bei jungen Männern geht es hinauf bis 34 Stunden, hat das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung erfragt. Man will schließlich auch noch leben!
Allerdings gibt es ein Argument, das gegen Teilzeit spricht: Wer nur halb so lang arbeitet, bekommt auch nur halb so viel Geld. Deshalb bleiben Investmentbanking und Unternehmensberatungen so beliebt: Dort verdient man genügend Geld, um auch mit einem Teilzeitgehalt über die Runden zu kommen.